Im letzten Beitrag haben wir uns mit der Digitalisierung der Energiewende, den unterschiedlichen Messsystemen sowie der Organisation des damit verbundenen Smart Meter Rollout beschäftigt. Die Gesetzgebung liefert dabei allerhand Vorgaben und führt nicht selten zur Frage: Was jetzt eigentlich genau der Nutzen einer modernen Messeinrichtung (mME) oder von einem intelligenten Messsystem (iMSys) ist.
Im Fall der mME soll euch der folgende Artikel ein paar spannende Facts zum Auslesen eures Zählers vermitteln und euch zeigen, was ihr damit bereits heute schon tun könnt.
Zum Einsteig noch mal ein paar Grundlagen zu Stromzählern:
Arten von Zählern
Neben Stromzählern mit einem Zählwerk, gibt es auch Zähler mit zwei Zählwerken. Zwei Zählwerke sind vorteilhaft, wenn zwei Verbrauchszahlen getrennt erfasst werden sollen. Dies ist zum einem bei einem Zweitarifzähler (auch Doppeltarifzähler), der zwischen dem Hoch- und Niedertarif-Modus wechselt, der Fall. Zum anderen kommen zwei Zählwerke bei einem Zweirichtungszähler zum Einsatz. Wie der Name schon verrät, misst dieser Stromflüsse in zwei Richtungen (z.B. Strombezug und Stromeinspeisung).
Auslesung Ferraris-Zähler
Bei einem Eintarifzähler oder einem Einrichtungszähler ist das Ablesen recht einfach, da der Zähler nur einen Wert abbildet. Die Zahl, welche die Drehscheibe in Kilowattstunden angibt muss notiert werden, die Nachkommastelle der schwarz hinterlegten Zahl ist hierfür nicht relevant. Wichtig ist, die Zählernummer mit anzugeben, damit der Zähler identifiziert werden kann. Die Zählernummer befindet sich meist in Nähe eines Barcodes.
Handelt es sich um einen Zähler mit zwei Zählwerken werden zwei separate Zählerstände angegeben. Diese sind im Falle des Doppeltarifzählers mit HT (Hochtarif-Modus) bzw. NT (Niedertarif-Modus) gekennzeichnet. Bei einem Zweirichtungszähler sind die beiden Zählstände ebenfalls entsprechend markiert (Einspeisung und Bezug).
Auslesung moderne Messeinrichtung
Bei elektronischen Zählern werden die Daten über ein digitales Display dargestellt. Entweder zeigt das Display zwei gekennzeichnete Werte oder nur eine Zahl an. Ist zweiteres der Fall rotiert die Anzeige zwischen verschiedenen Zählerständen. Die Anzeige ist dabei mit einer sogenannten OBIS-Kennzahl (OBIS = „Object Identification System“) versehen, welche den Typ des Zählwerkes beschreibt. Dies erleichtert die Zuordnung des angezeigten Zählerstandes. Im Folgenden sind die gängigsten OBIS-Kennzahlen aufgelistet:
- Zählerstand gesamt Energiebezug: 1.8.0
- Zählerstand Hochtarif (Bezug): 1.8.1
- Zählerstand Niedertarif (Bezug): 1.8.2
- Zählerstand gesamt Energielieferung: 2.8.0
Um weitere Werte anzeigen zu lassen wie beispielsweise den durchschnittlichen Stromverbrauch pro Monat, ist die Eingabe eines PINs erforderlich. Diesen erhältst du von deinem Stromversorger. In den meisten Fällen musst du diesen über Lichtsignale an der optischen Schnittstelle deines Zählers übermitteln. Am besten nimmst du hierfür eine handelsübliche Taschenlampe.
Lösungen zum Auslesen digitaler Zähler
Während das Smart Meter Gateway für die Kommunikation zwischen Energieversorger und deinem Stromzähler zuständig ist, gibt es auch Hardware-Komponenten für digitale Stromzähler, die es dem Kunden ermöglichen die erfassten Energiedaten übermittelt zu bekommen. Hierfür benötigt man einen optischen Auslesekopf. Dieser wird meist auf die optische Datenschnittstelle deines Stromzählers angebracht und erfasst Messwerte des Strombezugs bzw. Stromeinspeisung. Die Werte gelangen dann je nach Anbieter auf unterschiedlichen Übertragungswegen (WLAN, DECT, …) zum Verbraucher. Somit ist die Visualisierung deiner Energiedaten ohne Smart Meter Gateway möglich.
Die erfassten Energiedaten kannst du dir dann einfach auf deinem Smartphone anzeigen lassen. Hierfür musst du dir nur die Energy Buddy App herunterladen und dich in den Einstellungen mit dem jeweiligen unterstütztem Gateway verknüpfen. Danach werden dir deine aktuellen und historischen Verbrauchs- und Erzeugungswerte angezeigt. Die App kannst du dir im Apple App Store oder für Android im Google Play-Store herunterladen.
